Seitenschläferkissen

Viele Menschen schlafen auf der Seite. Diese Liegeposition gilt als bequem und beliebt. Dabei führt sie jedoch zu manchen Problemen. Schwangere kennen diese aus eigener Erfahrung: Rückenschmerzen oder Beschwerden im Nackenbereich stellen sich oft ein. Ein spezielles Kissen für Seitenschläfer löst die Probleme in vielen Fällen. Dieser Artikel beleuchtet, warum und für wen sich Seitenschläferkissen lohnen können.

Nutzen von Seitenschläferkissen – wofür sind sie gut?

Normalerweise verwenden Menschen ein Kissen unter dem Kopf, um den Nacken zu entlasten. Diese Kopfkissen unterscheiden sich aber von den komfortablen Seitenschläferkissen. Dabei handelt es sich um meist längliche Kissen in verschiedenen Formen (U, L, Stern). Sie können helfen, den Körper im Schlaf zu unterstützen. Ihr Kopf ruht hierbei wie üblich auf dem Kissen, während Sie den verlängerten Teil des Kissens zwischen die Beine klemmen.

Seitenschläferkissen gelten schon seit Langem als hilfreich, um gesünder zu schlafen. Dabei ist besonders die Seitenlage relevant. Denn diese Liegeposition belastet die eine Körperhälfte besonders stark, weil die Wirbelsäule durch die Matratze häufig gekrümmt wird. Diesen Effekt können Sie durch ein Seitenschläferkissen reduzieren.

Im besten Fall führt die Nutzung des Kissens zu einer entlasteten Wirbelsäule. Das kann letzten Endes Ihr Wohlbefinden und den Komfort erhöhen. Deshalb lohnt sich ein solches Seitenschläferkissen vor allem für Menschen, die nach dem Schlafen oft verspannt und überdehnt erwachen oder grundsätzlich unruhig schlafen. Auch schnarchende, schwangere und stillende Personen profitieren häufig von solchen Kissen.

Vor- und Nachteile der Seitenschläferkissen

Diese Kissen bietet Ihnen einige Vorteile, aber natürlich auch Nachteile. Welche das sind, zeigt dieser Abschnitt:

Vorteile, die viele Besitzerinnen und Besitzer eines Seitenschläferkissen benennen:

  • orthopädisch gesunde Seitenlage
  • geeignet als Nackenstütze, Kopfstütze oder Kniestütze
  • entlastet Schultern, Becken, Knie, Kopf, Nacken, Hüften
  • beugt Verspannungen vor
  • beugt Sodbrennen vor
  • verbessert die Atmung
  • fördert ruhigen Schlaf
  • verringert unruhige Bewegungen

Nachteile:

  • kann störend sein aufgrund der Ausmaße
  • Gliedmaßen können einschlafen
  • aufwendiger zu reinigen

Welches Kissen für welchen Schlaftyp?

Bauchschläfer gelten generell als diejenigen mit der ungesündesten Schlafposition. Im Gegensatz dazu fördert der Schlaf auf dem Rücken das Schnarchen, während die Seitenlage ohne Seitenschläferkissen häufig eine abgeknickte Wirbelsäule nach sich zieht. Für wen eignet sich also welches Kissen?

Bauchschläfer

Bauchschläfer brauchen oft härtere Matratzen, damit kein Hohlkreuz im Schlaf entsteht. Zusätzlich ist der Kopf in dieser Position oft zur Seite verdreht. Herkömmliche Kissen sind meistens zu hoch. Sie führen zu einem überdehnten Hals und ziehen oft Verspannungen nach sich. Außerdem atmen Bauchschläfer im Regelfall in das Kissen hinein, da diese zu weich sind und nachgeben. Deshalb gibt es flache Bauchschläferkissen (4 bis 8 cm) und sternförmige Seitenschläferkissen. Auch normale Seitenschläferkissen eignen sich für Bauchschläfer.

Seitenschläfer

Für den klassischen Seitenschläfer sind die Seitenschläferkissen ideal. Es eignen sich die L-Form ebenso wie die U-Form. Auch das gerade Kissen mit einer Länge von bis zu 2 Meter kommt infrage.

Rückenschläfer

Rückenschläfer profitieren am ehesten von einem kurzen Seitenschläferkissen. Lagerungskissen, die wie ein U geformt sind, können auch geeignet sein. Allerdings nehmen sie viel Platz im Bett ein. Das ist nicht immer für jeden das Richtige.

Seitenschläferkissen in der Schwangerschaft

Eine besondere Herausforderung stellt der Schlaf während der fortgeschrittenen Schwangerschaft dar. Verspannungen sind in dieser Zeit keine Seltenheit. Im letzten Drittel (Trimester) kann ein geeignetes Seitenschläferkissen helfen, diese Belastungen zu reduzieren.

Alternativen zum Seitenschläferkissen

Als Alternative eignen sich vor allem Nackenstützkissen. Sie sind leicht zu reinigen, dadurch hygienisch und noch dazu ergonomisch. Riesen-Nackenhörnchen können ebenfalls geeignet sein. Sie sind weniger voluminös, nachgiebig und unterstützen trotzdem den Körper.

Welche Füllungen gibt es?

Das Wichtigste bei der Füllung ist, dass es atmungsaktiv ist und die Feuchtigkeit absorbiert. Häufig kommen Schaumstoffe oder Mikroperlen zum Einsatz. Aber auch Naturmaterialien sind geeignete Füllmaterialien.

Polyester-Faser-Füllung

Vorteil: weich, atmungsaktiv, absorbierend.

Nachteil: Nachgiebig, verklumpt ggf. nach dem Waschen und verliert die Form.

Styropor-Perlen-Füllung (EPS) bzw. Mikroperlen

Vorteile: atmungsaktiv und absorbierend, für Allergiker geeignet, waschbar, geruchsneutral, für Senioren geeignet.

Nachteile: nicht natürlich.

Dinkelspelz-Füllung

Vorteile: Schwerer (bleibt an Ort und Stelle, kein Wegrutschen), gut bei unruhigen Schläfern.

Nachteile: Raschelt (nicht geräuschlos verwendbar), stört ggf. den Schlaf.

Hirseschalen

Vorteile: gut auf die Liegeposition anpassbar.

Nachteile: nicht waschbar.

Welche Füllung bei einer Allergie?

Für Allergiker eignen sich Polyesterfüllungen gut. Das regelmäßige Waschen bei höheren Temperaturen ist ideal, um Staub, Pollen und Milbenkot zu beseitigen.

Reinigung und Pflege

Grundsätzlich sind mehrere Bezüge zum Wechseln ratsam. Dann lässt sich der Bezug zum Waschen abnehmen und das Seitenschläferkissen trotzdem noch verwenden. Das regelmäßige Reinigen ist wichtig, weil die Kissen mit den Haaren, Schweiß, Haut und Fett in Kontakt kommen. Oft liefern Hersteller bzw. Händler einen passenden Bezug zum Wechseln mit. Das ist aber nicht immer der Fall.

Manche Modelle, insbesondere die aus Naturmaterialien gehören nicht in die Waschmaschine. Gleiches gilt für Schaumstoffe, die sich dauerhaft verformen würden. Deshalb ist ein Bezug für das Kissen umso wichtiger. Optimal sind Bezüge, die kochfest (60 °) und strapazierfähig sind. Dann halten sie auch höhere Temperaturen aus und können hygienisch gewaschen werden. Bei einigen Kissen lässt sich außerdem die Füllung austauschen. Solche austauschbaren Füllungen lassen sich meist mittels Reißverschlusses herausnehmen.

Bei waschmaschinenfesten Kissen ist ein Wasch-Rhythmus von ca. 4 bis 8 Wochen, bei Bedarf auch vorher zu empfehlen. Grundsätzlich gilt es, die Herstellerangaben zu beachten. Dadurch bleibt das Kissen lange erhalten und nutzbar.

Damit sich keine Feuchtigkeit im Kissen festsetzt, ist das Lüften wichtig. Dazu genügt es schon, das Kissen nicht zu bedecken. Besser ist es, es für eine Weile an die frische Luft zu hängen. Abgesehen davon lassen sich Seitenschläferkissen wie herkömmliche Kopfkissen behandeln.

Zusammenfassung

Seitenschläferkissen gibt es in verschiedenen Formen und mit unterschiedlichen Füllmaterialien. Dabei sind die Kissen ideal, um gesünder zu schlafen. Sie unterstützen den Körper und helfen, Verspannungen zu reduzieren. Ihre zahlreichen Vorteile machen sie zu einem beliebten Kissen im Bett – sowohl für Bauchschläfer, Rückenschläfer als auch klassische Seitenschläfer.